Monatsarchiv: Dezember 2014

LeinenDilemma

Neulich da wollten wir eine Reise tun.

Ein 15km langer Rundweg sollte es werden.

So packte ich meinen kleinen aber feinen Wanderrucksack und schnappte mir Herrn und Frau Hund.

Da wir für diesen Weg ein Stück an der Hauptstraße entlang mussten, waren sowohl Herr, als auch Frau Hund angeleint. Leider musste Frau Hund bereits am Grünstreifen des Gehweges ein dringendes Geschäft erledigen. So ließ ich die Fahrstuhlmusik in meinem Kopf ablaufen, und kramte bereits in meiner Jackentasche nach diesen wichtigen „Geschäftsbeuteln“.

Hmm, wie keiner auffindbar? Merkwürdig.fragezeichen

Dann musste aber einer im Rucksack sein.

Die Teile suchen sich ja immer ganz besondere Versteckmöglichkeiten. Die Beste war bis jetzt in einer Socke.

Ungebraucht versteht sich.

Also Rucksack. Den lud ich ab und durchsuchte seine Gesamtheit.

Ganz tief am Grund ertastete ich etwas plastikartiges. Sehr gut. Eben kurz die Wichtigkeit von Frau Hund eingetütet und weiter ging es. Es lagen ja noch knapp 14,5km vor uns.

Als ich ca. 300m weiter in einen Parkweg einbog beschlich mich das komische Gefühl das ich mein Portemonnaie, beim Rucksackdurchsuchen liegen gelassen hatte.

Ihr kennt das sicherlich auch, oder?

Manchmal (oder oft) da hat man so Tage, da ist das eigene Hirn ein Sieb.

Dies war eben solch ein Tag. Also Rucksack wieder runter, ich kniete (auch auf den Boden) mich in meine verzweifelte Suche und hatte dabei beide Hunde angeleint neben mir Sitzen.

Ich hasse dieses Gefühl irgendetwas verloren zu haben also durchkramte ich leidenschaftlich den Rucksack, als ich durch Herrn Hunds aufsteigende Unruhe merkte, das sich uns jemand nähern musste.

Das kümmerte mich in diesem Moment aber weniger denn ich brauchte die Gewissheit um die Sicherheit meines Portemonnaies und schließlich waren meine Hunde ja angeleint neben mir.

Denkste.

Es hätte mich doch kümmern sollen, wie sich rausstellen sollte.

Denn plötzlich tauchte vor meinem Gesicht eine fremde, schwarze Schnauze auf.

Nun MUSSTE ich auf blicken.

Vor mir stand ein uns unbekannter Hund, die Flexileine bis zum Anspann gespannt und Frauchen in diskreten, knappen 10m dahinter.

Ich dachte erst ich guck nicht richtig.

Doch. Da guckste richtig.

Ich schaute die näher kommende Dame verwirrt ja fast etwas entsetzt an.

Aber diese machte immer noch keine Anstalten ihren Hund, von dem vor ihm auf dem Boden knieenden Menschen zu entfernen.

Als sie in meiner persönlichen Reichweite war, konnte ich auch nur noch ein „Können sie ihren Hund bitte endlich wegnehmen.“ hervorbringen. Dies zauberte einen ärgerlichen Gesichtsausdruck auf das Gesicht der Dame und es folgte umgehend ein schnippisches: „Na wenn sie keinen Kontakt wollen, dann sagen sie es gefälligst doch früher.“

Äh……genau. Hatte ich erwähnt, dass ich halb auf dem Boden saß und verzweifelt mein Hab und Gut suchte?

Und BEIDE Hunde angeleint neben mir verweilten? Hatte ich oder?

Als ich so im Dialog mit der Dame war kam mir immer wieder nur ein Wort in den Sinn.

.RESPEKT.

Da kniet ein fremder Mensch am Boden und sucht ganz offensichtlich irgendwas, ganz gleich ob da Hunde mit dabei sind oder nicht.

Ich lasse also meinen Hund auf einen fremden, am Boden knieenden Menschen zu laufen?

Ohne das der Mensch auch nur irgendeine Notiz davon nehmen kann was da auf ihn zu kommt?

Bei aller liebe, liebe Hundehalter/innen, da wundert mich der schlechte Ruf welcher uns anhaftet gar nicht mehr.

Das ich mich im Nachhinein auch noch bei der Dame rechtfertigen musste warum es doch selbstverständlich sein sollte das man nicht unbedingt Kontakt möchte wenn BEIDE Hunde angeleint neben dem Hundehalter sitzen, brachte mein Fass zum Überlaufen.

Selbstverständlich kann man auch Situationen einmal anders wahrnehmen. Das ist ok, das ist menschlich.

Aber spätestens wenn ich merke, dass ich anscheinend einen Fehler gemacht habe, könnte man sich doch wenigstens entschuldigen. Ist das wirklich zu viel verlangt? Können wir das überhaupt noch, uns entschuldigen?

Wir tranken nach dieser Begegnung übrigens keinen Tee mehr zusammen…knuepp

So Long…

LOGOBLAU


Fröhliche Feiertage!

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Ich wünsche Euch zu Weihnachten;

– Abende unter Freunden und der Familie,
– Musik,
– leuchtende Kinderaugen,
– Ideen,
– lange Hundespaziergänge,
– Wärme,
– Zeit zum Kraft sammeln,
– Schnee oder das Wetter, welches euch Freude schenkt,
– und einfach mal ausschlafen,
damit die folgenden 365 Tage gesund und glücklich werden!

Eure Wahnsinnshunde aus Bremen